Willkommen in meinem alltäglichen Wahnsinn !


Ich durchleuchte hier meine Erfahrungen und Erlebnisse mit einem mir in die Wiege gelegten zynischem Unterton, der oft ins sarkastische abdriftet, nicht selten komisch ist und zudem auch noch unterhaltend.

Eine gehörige Portion Gesellschaftskritik strebe ich auch an zu verstecken oder manchmal auch direkt ins Gesicht zu schlagen.

Wer sich gerade über das Design wundert:
Ich teste gerade ein wenig herum, werde aber hoffentlich bald einen letztendlichen Stil finden!

Donnerstag, 13. Juni 2013

Erinnerungen mit drehenden Scheiben

Das waren Zeiten damals! Früher war halt doch alles besser… Oh mein Gott, ich klinge schon wie ein Mittsiebziger, der beim Taubenfüttern im Park nur noch am rumnörgeln ist, wie gut es früher doch war. Ganz davon abzusehen, dass ich jetzt keine einzige idyllische Parkbank mit Taubenfütterungspotential in den letzten Jahren gesehen habe, aber sei es drum. Manchmal steckt in dieser Aussage doch viel Wahrheit.

Irgendwie gehöre ich zu einer merkwürdigen Generation. Ich erinnere mich noch daran als Kind vor dem Schallplattenspieler meines Vaters gesessen zu haben und dort die Langspielplatten auflegte. Ja, ich hatte sogar selbst eine Musiktruhe mit eingebauten Schallplattenwechsler und Radio - leider ist diese der neumodernen Technik und dem Platzmangel gewichen. Und wie sah es damals aus - mein Musikhöhrvorgang? Ich setzte mich mit Kopfhörern vor das Gerät und lauschte der Musik, meist die LP-Hülle in der Hand.
Dieses Ritual setzte ich beim neuen Massenmedium - den Audio Compact Disks - auch vehement fort. Am ersten CD-Player wurde die Scheibe eingelegt und jedes Lied gehört. Auch hier hielt ich die meiste Zeit die Hülle in den Händen und las meistens den Text im Booklet mit. Ja, früher stand immer der Text in den Begleitheftchen und man legte es noch nicht so auf freizügige Bilder der Künstler an. Dies scheint auch der Grund zu sein, warum ich bis heute nahezu jeden Liedtext meiner Helden aus der damaligen Zeit mit- ich wills nicht singen nennen-trällern kann.

Nun ist die Entwicklung abermals weitergegangen. Wir haben digitale Musik. Sehr selten greift man zur physischen Scheibe beim Einkauf. Die meisten jedenfalls. Ich versuche noch meinen Wurzeln treu zu bleiben und besorge mir so viele Originalplatten wie es mein Portemonnaie zulässt.
Nur der Trend ist - wie auch gerade in diesem Moment bei mir wieder - die Musik im Hintergrund laufen zu lassen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich mir zuletzt Zeit genommen habe, mich wie in "alten Zeiten" hinzusetzen und dem Album Lied für Lied zu lauschen. Schon gar nicht mit der Hülle in der Hand, in der zumeist sowieso nur noch ein paar Bildchen sind und vo aufwendigen Textabdrucken gar keine Rede mehr ist. Das ist sehr schade, ich fühle mich, als ob ich das Schaffen des Künstlers nicht mehr richtig würdigen kann. Aber warum ist das so? Zeitmangel? Ablenkung durch eine Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten?
Immerhin habe ich inzwischen eine Möglichkeit wiedererlangt, wo ich viel und bewusst Musik hören kann - das Autofahren.
Ich kann nicht verstehen, wie man bei dem Geseiere im Radio sich konzentrieren soll. Bei mir muss immer meine Musik laufen. Ich bestimme, was ich höre und brauche keine Moderatoren, die mich mit Blödeleien bei der Laune halten sollen. Vor kurzem, als mir der Gedanke zu diesem Text kam, bin ich also wieder dazu übergegangen ganze Alben zu hören. Zwar nicht mehr vor der Anlage mit Heftchen in der Hand, aber immerhin vollständig und bewusst beim Autofahren. Was für eine Wohltat nach jahrelangen Playlistenexzessen im Shufflemode.
Manchmal war es früher halt wirklich besser, als es heute ist.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Eigenleben der Elektronik ?

Die Nackenhaare stellen sich auf, das Herz beschleunigt um 100 Bpm und der kalte Schweiß tritt auf meiner Stirn hervor.

Ich habe mir vor Kurzem eine neue Festplatte zugelegt, die größer als alle anderen in meine Besitz ist. Quasi funktioniert diese fortan als Verwahrungslager für u.a. meine digitale Filmsammlung. Nachdem das nur im Schneckentempo vollzogene Kopieren der Daten schon nach 4 Tagen fertig war, beschloss ich nach einer 1-wöchigen Testphase letztendlich die Originaldateien zu löschen, die jetzt freien Festplatten zu formatieren und/oder mit neuen Daten zu bestücken. Wie man das halt so macht. Man könnte es mit einem neugewonnenen Stück Rasen für den liebgewonnenen Garten vergleichen, der sogleich umgegraben und neu bepflanzt werden möchte.

Gesagt getan, nach tagelangem Stress der durch das Anstarren von dahinschleichenden Balkengrafiken erzeugt wurde, war ich endlich fertig. Mein Werk war vollbracht.

Ich setzte mich gemütlich auf meine Couch, goss mir einen frisch gepressten Orangensaft ein, zündete mir eine Zigarre an und wollte auf meinem HTPC jetzt einen Film schauen. Dieser ruckelt kurz, die Festplattenkontrollleuchte leuchtet auf, erlischt jedoch nicht mehr - es passiert nichts! Nun passiert mit meinem Körper jenes, welches ich bereits in der Einleitung beschrieb.
Hinzu kommt noch ein säuerlicher Geschmack und Augenausdruck - jede Zitrone wäre neidisch! „Der Zugriff auf das gewählte Laufwerk ist nicht möglich“
Was nun? Natürlich passiert so ein Mist immer nur dann, wenn die letzten Sicherungen gelöscht wurden und noch kein neues Backup für die neue Platte angelegt wurde. Ein Graus. Ich tobe, ich fluche - aus Frust trommle ich sogar schon ein wenig mit einem Stift auf der Tischplatte herum.
Es hilft nichts. Das Diagnoseprogramm wird gestartet und es beginnt quälend langsam die 3 TB zu durchforsten.

14 Stunden später bin ich schlauer! - Es besteht folgender Fehler auf meiner neuen Festplatte: gar keiner ! Was zum…. ? Sofort nach Beendigung des Programms erhalte ich wieder schnellen (und vorallem überhaupt) Zugriff auf die Festplatte. Sweet Dodo of Lesotho? Verarscht mich mein Rechner? - Scheint wohl so… Sicherhaltshalber schraube ich nochmal das Gehäuse auf um mich zu versichern, dass ich auch ja nicht aus Versehen einen Skynet-Chip verbaut habe. Es ist jedoch alles in Ordnung - Nochmal Schwein gehabt!