Willkommen in meinem alltäglichen Wahnsinn !


Ich durchleuchte hier meine Erfahrungen und Erlebnisse mit einem mir in die Wiege gelegten zynischem Unterton, der oft ins sarkastische abdriftet, nicht selten komisch ist und zudem auch noch unterhaltend.

Eine gehörige Portion Gesellschaftskritik strebe ich auch an zu verstecken oder manchmal auch direkt ins Gesicht zu schlagen.

Wer sich gerade über das Design wundert:
Ich teste gerade ein wenig herum, werde aber hoffentlich bald einen letztendlichen Stil finden!

Mittwoch, 19. März 2014

Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernt man...

Neulich (also gestern - fühlt sich aber schon wieder länger her an) durfte ich beim Gesichtsbuch eine Diskussion von Schülern verfolgen, welche wahrhaftig gerade noch die Bank drücken dürften.
Der Wortlaut war so ungefähr derselbe, wie er schon damals aus meinem und den Mündern meiner Mitschüler entsprang - so ging es um eloquente Themen wie "Das brauchen wir doch nie im Leben, was man da lernen soll" und "Schleimer kriegen eh immer bessere Noten" etc.

Da kam mir doch der Gedanke, jetzt wo mich immerhin schon ein paar Jährchen vom Anschluss trennen und diese sogar bald schon in die zweistelligen Gefilden abrutschen, mal zu überdenken wie viel Wahrheitsgehalt in den Aussagen der jetzigen wie auch der damaligen Schüler steckt.

Was habe ich in der Schule gelernt, was ich jetzt - im Alltag - brauche?
Wenn ich jetzt einfach so "nichts" sagen würde, das wäre zu einfach... Ich denke man sollte ein paar Beispielchen an den Haaren herbeiziehen *zupack* und dann fangen wir mal ganz vorne an:

Schreiben und Lesen - sehr wichtig, brauch ich jeden Tag! Das Manko hierdran ist, das eigentlich nur 4 der 13 angesetzten Jahre zum Lernen nötig waren.

Grundrechenarten - auch wichtig, werden aber zum Großteil durch die Arbeit des Taschenrechners ersetzt. Ganz nice-to-know ist aber zu wissen, was man da eintickern muss.

Das war's auch schon was ich aus Grundschulzeiten noch aus dem Gedächtnis kramen kann. Andere tolle Fächer waren dann an der weiterführenden Schule dran.

Physik - Ein furchtbares Fach! Nie funktionierten Experiment um Dinge zu beweisen, sodass man voll und ganz auf die Lehrbuchmeinungen trauen musste. Anwendungen im Alltag gehen gegen 0.

Chemie - Das Periodensystem und ich sind noch ganz gute Freunde, hier habe ich gelernt Dinge wie Acetylsalycilsäure auszusprechen und kann sogar grob erkennen um was es sich dabei handelt - Im Alltag nahezu unbrauchbar, es sei denn man scheißt gerne mal klug.

Religion - die christliche Reformation macht nicht vor der Schule halt. Lernt man auch alles im Konfirmationsunterricht, wenn es einen interessiert. Eine Alternative für den Deutschunterricht, in dem Science-Fiction viel zu kurz kommt. Hält man bis zum Schluß durch werden Dinge wie Ethik unterrichtet, was man nicht unterrichten kann, denn entweder hat man einen gesunden Menschenverstand oder nicht.

Geschichte - zusammen aus Geschichtsbüchern lesen - wow wie spannend. Man hätte auch die Bücher austeilen können und gut ist. Wer das Wissen heute im Alltag noch benötigt muss eh wieder nachschlagen.

Deutsch und Fremdsprachen - Da haben wir mal wieder was, was nützlich ist, sogar im heutigen Alltag. Diktate waren zwar unnötig, da es nun Rechtschreibprogramme gibt und man sowieso nach der Reform der Rechtschreibung schreiben kann wie man will - aber was soll's...
Über Aufsätze will ich eigentlich gar nicht reden - wer bei Analysen und Interpretationen nicht auf die vorgegebene Meinung kam (was eigentlich ein Widerspruch in sich selbst ist) erhielt schlecht Noten - Absolut Alltagstauglich, wenn ihr mich fragt, denn genauso ist es im Arbeitsleben! Gefällt dem Chef deine Meinung nicht, dann hast du verschissen.
Die Fremdsprachen erklären sich natürlich von selbst in unser ach-so-tollen-globalisierten-Welt.

Biologie - Das sinnvollste war Natürlich die Aufklärung über unser Sexualleben. Die Vorgänge waren jedoch zu diesem Zeitpunkt schon jedem hinlänglich bekannt und man lernte eigentlich auch nichts Neues.

Mathe - es tut mir ja wirklich Leid, aber ich musste nach meinem Abi nie wieder mit Kurven diskutieren oder mit irrealen Zahlen rechnen. In meinen Augen leider unnütz.

Erdkunde - die Mutter der Wissenschaft! Toll, ich kann nun anhand von Statistiken und Diagrammen analysieren wie es verschiedenen Ländern so ergeht, muss aber jedes mal googeln, wenn jemand fragt ob Bielefeld existiert. - Eindeutig ein Fall von Am Ziel Vorbei...

Ich habe sicherlich viele Fächer vergessen, was eindeutig für deren Wichtigkeit spricht....

Lange Rede kurzer Sinn - ich muss sagen, dass im Großen und Ganzen nicht alles unnütz war, was uns da beigebracht wurde, aber doch Vieles davon. Für meine heutige Arbeit musste ich schätzungsweise 85 % neu erlernen und/oder habe ich es mir autodidaktisch vorher bereits angeeignet. Ich gebe den heutigen Schülern also immer noch recht in ihren Argumentationen!

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