Willkommen in meinem alltäglichen Wahnsinn !


Ich durchleuchte hier meine Erfahrungen und Erlebnisse mit einem mir in die Wiege gelegten zynischem Unterton, der oft ins sarkastische abdriftet, nicht selten komisch ist und zudem auch noch unterhaltend.

Eine gehörige Portion Gesellschaftskritik strebe ich auch an zu verstecken oder manchmal auch direkt ins Gesicht zu schlagen.

Wer sich gerade über das Design wundert:
Ich teste gerade ein wenig herum, werde aber hoffentlich bald einen letztendlichen Stil finden!

Freitag, 30. September 2011

Der Lümmel

"Entschuldigung, darf ich Ihnen mal den Lümmel vorführen?"

Ich mag Vorträge und damit verbundene Messen. Letzten Mittwoch war es mal wieder soweit, ich durfte am Bibliothekstag in Norderstedt teilnehmen. Schöne Vorträge, eine gehörige Portion Motivation, neue Ideen, Innovationen und auch Demotivationen in einem Luftzug.
Fantastisch! Zwischen den Vorträgen, dem Kaffee, den Zigaretten und den Schnittchen gab es natürlich auch noch ein großes Nebenangebot.
Unter zahllosen Anderen auch eine kleine, aber durchaus feine, Messe mit den letzten Schreien für Büchereien. Neugierig betrat ich das Schlachtfeld der redseligen Schlipsträger.
Der erste auffällige Anlaufpunkt war ein merkwürdiges Metallgestell, was sich bei näherer Betrachtung als Stuhl herausstellte. Da ich nun schon stehen geblieben war, dachte der Verkäufer in seinem jugendlichen Leichtsinn wohl einen Funken Interesse erkannt zu haben bei mir. Dies war natürlich nicht der Fall, aber na gut...Stolz präsentierte er mir, wie man mit einem unbeholfenen Handgriff aus dem Metall-Holz-Gemisch nicht nur eine Sitzgelegenheit bauen konnte, sonder sogar einen Tisch ! Der helle Wahnsinn ! Als ich ihn leicht trocken darüber aufklärte, was man mit einer krummen Tischplatte anfangen soll (ja, die ergonomisch geformte Lehne war die "Stell"-Fläche) und wieso ich überhaupt einen Tisch bräuchte, an den ich mich gar nicht setzen kann, überreichte er mir einen 4-Farb-Kulli mit den Worten "Damit Sie jedenfalls etwas Spaß an diesem Tag haben" -  Na gut, immerhin war ich ihn los.
Der nächste Stand, das nächste Schmunzeln. Aus der Ferne glotzte mich ein kunterbunter Igel-Sack an. Davor stand ein L auf dem Boden. Ja, ein L.
"Darf ich Ihnen den Lümmel vorführen?" Ein Schelm welcher nun Böses denkt. "Lümmel" war natürlich der Name des Geniestreiches, ja, einige werden es schon erraten haben, des "L"s.
Der Lümmel im Einsatz
Nun stürzte sich ein Mitvierziger Schlips- und Anzugträger auf eine knallrote knöchelhohe Sitzfläche und grinste mich darauf sitzend an. Mein verdutzter Blick tat sein übriges, denn er holte nun sein ganzen Repertoire heraus. In jeder erdenklichen Position "lümmelte" er sich auf diesem "L". Mal mit Beine hoch, mal kippelnd, mal mit Tischchen vorneweg. Fantastisch! Das man dies mit jedem halbwegs stabilen Kissen machen kann, brauch ich glaube ich, nicht zu erwähnen. Aber nichtsdestotrotz war ich mal wieder eine Erfahrung reicher in Sachen "Wie ziehe ich meinen Mitmenschen die Knete aus der Tasche?"

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